Gespräch mit der HNA über den aktuellen Stand der Kita „Sonnenschein“

Erste muslimische Kita in Kassel öffnet im März – Name steht bereits fest

Wenn die Umbauarbeiten im Zeitplan bleiben, wird am 1. März die erste muslimische Kita in Kassel ihre Türen öffnen. Der Name der neuen Einrichtung steht auch bereits fest.

Unter dem Namen „Kita Sonnenschein“ soll an der Hegelsbergstraße 40 in Nord-Holland eine Gruppe mit 25 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren betreut werden. Die Einrichtung steht sowohl muslimischen wie nicht-muslimischen Kindern offen. Träger sind mehrere Eltern, die sich im muslimischen Förderverein für Erziehung, Bildung und Integration (Mebi) zusammengeschlossen haben.

Seit über drei Jahren laufen die Planungen der Elterninitiative in enger Abstimmung mit der Stadt Kassel. Aus Sicht des Kasseler Jugendamtes und der dort angesiedelten Kita-Aufsicht Brigitta Schilke gibt es keinerlei Bedenken gegen die Eröffnung der Kita. „Die Organisation ist transparent, die Initiative gehört keinem Moscheeverein an, sie ist für alle Konfessionen offen und die Erzieherinnen sprechen Deutsch mit den Kindern“, erläutert Schilke das Konzept.

Als Kita-Aufsicht, so Schilke, sehe sie derzeit nichts, das gegen eine Betriebserlaubnis für die Kita spricht. Die endgültige Prüfung und Entscheidung werde aber vom Landesjugendamt vorgenommen.

Muslimische Kita in Kassel: Lange Suche nach Gebäude

Größtes Hindernis war in den vergangenen Monaten die schwierige Suche nach einem adäquaten Ort für die Kita in Kassel. In der Hegelsbergstraße wurde der Verein nun fündig. Bei dem angemieteten Objekt handelt sich um einen Flachbau, in dem sich bis vor Kurzem eine Baufirma befand. In deren ehemaligen Büroräumen sind nun viele Umbauarbeiten nötig, um für eine kindgerechte Umgebung zu sorgen. Auch das Außengelände muss noch gestaltet werden. „Es ist ein zeitlich ambitioniertes Umbauvorhaben“, sagt Fatih Erden, erster Vorsitzender des Vereins. Das Investitionsvolumen beziffert er auf 130.000 Euro.

Die Kita wird sich künftig auf 150 Quadratmetern erstrecken. Es gibt aber noch eine angrenzende Lagerhalle, die noch eine perspektivische Entwicklung ermöglicht. Zunächst werden sich vier Erzieherinnen in Teilzeit um die Kinder kümmern. Es gibt zwar bereits Bewerbungen, der Verein ist aber noch auf der Suche nach Fachkräften.

Es gibt allerdings bereits jede Menge interessierte Eltern. Diese stammen bislang nur aus muslimischen Familien. Aber Erden versichert: „Wir wollen eine offene Kita sein. Unserer Verantwortung als Bildungsträger werden wir gerecht werden.“ Dass es Gegenwind von der AfD geben wird, da ist sich Erden sicher. Aber jeder sei eingeladen, sich selbst ein Bild von der Einrichtung zu machen.

Kontakt zur Kita Sonnenschein: info@mebi-ev.de

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